Die Schweizer Wissenschaftspreise Marcel Benoist und Latsis ehren einen Physiker und eine Juristin
Bern, 16.09.2025 — Der Physiker Tobias J. Kippenberg erhält den Schweizer Wissenschaftspreis Marcel Benoist für seine exzellenten Arbeiten in der Quanten-Optomechanik und zur Erzeugung von optischen Frequenzkämmen. Der Schweizer Wissenschaftspreis Latsis geht an Saskia Stucki für ihre fundierten Beiträge an der Schnittstelle zwischen Tier-, Menschen- und Umweltrecht.
Mit einer Dotation von CHF 250'000 gilt der Schweizer Wissenschaftspreis Marcel Benoist als «Schweizer Nobelpreis». Der diesjährige Preisträger Tobias J. Kippenberg, ordentlicher Professor für Physik und Leiter des Laboratoriums für photonisch integrierte Schaltungen und Quantenmessungen an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL), wird für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in der Quanten-Optomechanik sowie der Erzeugung von optischen Frequenzkämmen mittels optischer Mikroresonatoren ausgezeichnet. Mit seinem Team forscht der Wissenschaftler an der Schnittstelle zwischen Quanten- und nichtlinearer Optik. Seine Erkenntnisse in der Quanten-Optomechanik haben es erlaubt, Quantenphänomene auch in makroskopischen (mit blossem Auge erkennbaren) mechanischen Systemen zu beobachten, während seine Forschung zu chipbasierten Frequenzkämmen den Grundstein für zukünftige Technologien wie etwa der optischen Telekommunikation legte.
Auch Expertin für Tierrecht ausgezeichnet
Was sind Rechte? Wer kann Rechte haben? Sollen auch Tiere Rechte besitzen? Mit solchen Fragen beschäftigt sich die Rechtswissenschaftlerin Saskia Stucki. Mit ihrer Pionierarbeit entwickelt sie das noch junge Forschungsfeld des Tierrechts weiter und untersucht dessen Schnittstellen zu Menschenrechten, Klima- und Umweltrecht. Die Forscherin unterrichtet und forscht an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW, wo sie das von ihr gegründete Center for Animal Rights and the Environment (CARE) leitet. Daneben forscht sie an der Universität Zürich und habilitiert an der Universität Basel. Saskia Stucki erhält für ihre Arbeit den diesjährigen Schweizer Wissenschaftspreis Latsis, der an Nachwuchsforschende bis zu einem akademischen Alter von zehn Jahren vergeben wird und mit CHF 100'000 dotiert ist.
Gemeinsame Preisverleihung im Bundeshaus
Für die wissenschaftliche Selektion des Preisträgers und der Preisträgerin war der Schweizerische Nationalfonds (SNF) im Auftrag der Marcel Benoist Stiftung und der Fondation Latsis zuständig. Die gemeinsame Verleihung der Schweizer Wissenschaftspreise findet am 6. November 2025 im Parlamentsgebäude in Bern statt. Die Präsidenten der jeweiligen Stiftung werden die Preise im Beisein von Bundesrat Guy Parmelin und Nationalratspräsidentin Maja Riniker überreichen.
Bildmaterial und weitere Informationen
Fotos sowie eine ausführliche Medienmitteilung stehen unter folgendem Link zum Download bereit: https://marcel-benoist.ch/wissenschaftspreise-2025/download
Fotograf: Daniel Rihs
Portraits des Preisträgers und der Preisträgerin:
https://marcel-benoist.ch/preistraeger-2025 (Tobias Kippenberg)
http://bit.ly/3Vf7KQW (Saskia Stucki)
Der Schweizer Wissenschaftspreis Marcel Benoist
Der Preisträger 2025: Tobias J. Kippenberg
Tobias J. Kippenberg, geboren 1976, ist Professor für Physik an der EPFL, wo er das Laboratorium für Photonik und Quantenmessungen leitet. Nach seinem Studium an der RWTH Aachen und der Promotion am California Institute of Technology (2004) forschte er am Max Planck Institut für Quantenoptik, bevor er 2008 einen Ruf als Assistenzprofessor nach Lausanne annahm. Er ist unter anderem auswärtiges Mitglied der «US National Academy of Engineering», Mitglied der Leopoldina, Träger des ZEISS Research Awards, des Fresnel Prize der European Physical Society (2009) und des Helmholtz Prize for Metrology (2009). Seit 2014 gehört er zu den 1% meist zitierten «Clarivate highly cited» Autoren in der Physik. Er ist Autor von mehr als 30 Publikationen in Nature und Science. 2014 wurde er mit dem Nationalen Latsis Preis ausgezeichnet. Tobias Kippenbergs Arbeiten schaffen Grundlagen für ultrapräzise Zeitmessung, Quantensensorik und Hochgeschwindigkeitskommunikation. Seine Forschung verbindet fundamentale Quantenphysik mit anwendungsnaher Technologieentwicklung.
Weiterführende Informationen zum Preisträger und seiner Forschung sind unter folgendem Link abrufbar: https://marcel-benoist.ch/preistraeger-2025.
Die Marcel Benoist Stiftung
Seit 1920 zeichnet die Marcel Benoist Stiftung jedes Jahr herausragende Forschung aus, die für das menschliche Leben von Bedeutung ist. Sie ehrt damit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die für die Exzellenz des Forschungsplatzes Schweiz stehen. Bereits elf Preisträger haben später den Nobelpreis erhalten. Das Nominations- und Evaluationsverfahren wird seit 2018 vom SNF im Auftrag der Marcel Benoist Stiftung durchgeführt. Der Preis 2025 wird im Bereich der Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften vergeben. Weitere Informationen finden Sie unter: www.marcel-benoist.ch.
Der Schweizer Wissenschaftspreis Latsis
Die Preisträgerin 2025: Saskia Stucki
Saskia Stucki ist Dozentin und Forscherin an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW, wo sie auch das von ihr gegründete Center for Animal Rights and the Environment (CARE) leitet. Sie ist Senior Researcher am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Umweltrecht und Energierecht der Universität Zürich und Habilitandin an der Universität Basel. Sie studierte Rechtswissenschaften in Basel und promovierte 2015 ebendort. Sie war Gastforscherin im Harvard Law School Animal Law & Policy Program und Forscherin am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht. Saskia Stucki forscht an der Schnittstelle von Tier-, Menschen- und Umweltrecht und verbindet die rechtliche Sicht mit dem Blick auf ökologische Herausforderungen. Dadurch legt sie Grundlagen für ganzheitliche Ansätze, die Mensch, Tier und Umwelt berücksichtigen.
Weiterführende Informationen zur Preisträgerin und ihrer Forschung sind unter folgendem Link abrufbar: http://bit.ly/3Vf7KQW.
Die Fondation Latsis
Der Schweizer Wissenschaftspreis Latsis wird seit 1984 jährlich durch den SNF im Auftrag der 1975 gegründeten Fondation Latsis verliehen. Mit dem Preis werden Nachwuchsforschende an Schweizer Hochschulen mit einem akademischen Alter von bis zu zehn Jahren für herausragende Beiträge geehrt. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden über ein Auswahlverfahren des SNF bestimmt. Der Preis 2025 wird im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften vergeben. Weitere Informationen finden Sie unter: www.fondationlatsis.org.
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner
Marcel Benoist Stiftung
Dr. Aurélia Robert-Tissot, Stiftungssekretärin
Tel.: +41 58 484 49 41
E-Mail: info@marcel-benoist.ch
Website: https://marcel-benoist.ch/
Preisträger: Prof. Dr. Tobias J. Kippenberg, tobias.kippenberg@epfl.ch, Tel.: +41 21 693 44 28
Fondation Latsis
Prof. Yves Flückiger, Stiftungspräsident
Tel.: +41 22 959 00 00
E-Mail: yves.flueckiger@unige.ch
Website: https://fondationlatsis.org/
Preisträgerin: Dr. Saskia Stucki, saskia.stucki@zhaw.ch, Tel.: +41 58 934 74 76