Zusammenschluss von UBS und CS: Bericht zur volkswirtschaftlichen und wettbewerbsrechtlichen Bedeutung
Bern, 12.12.2025 — Der Bundesrat hat den Bericht zu den wettbewerblichen Auswirkungen des Zusammenschlusses von UBS und Credit Suisse am 12. Dezember 2025 verabschiedet. Der Bericht analysiert die volkswirtschaftlichen Auswirkungen sowie den wettbewerbsrechtlichen Handlungsbedarf. Er stellt keine flächendeckenden negativen Effekte auf den Wettbewerb fest, sieht jedoch Anpassungsbedarf bei den Verfahren der Zusammenschlusskontrolle.
Eine vom SECO in Auftrag gegebene Studie von BAK Economics zeigt auf, dass der Zusammenschluss in einzelnen Marktsegmenten – etwa bei Firmenkrediten, Konsortialfinanzierungen oder Global Custody – zu Wettbewerbseinbussen geführt hat. Einige Unternehmen und Pensionskassen berichten von höheren Preisen und eingeschränkter Verfügbarkeit. Flächendeckende negative Effekte konnten jedoch nicht festgestellt werden.
Die bestehenden wettbewerbspolitischen Instrumente haben sich grundsätzlich bewährt. Der Bundesrat sieht punktuellen Anpassungsbedarf bei der Zusammenschlusskontrolle. Dies betrifft in erster Linie das Verfahren, wenn die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA bei Bankenzusammenschlüssen an die Stelle der Wettbewerbskommission WEKO tritt. Zudem haben sich die FINMA und die WEKO bereit erklärt, ein Memorandum of Understanding betreffend die Zusammenarbeit im Rahmen der Amtshilfe abzuschliessen.
Die Einführung des Instruments der Sektoruntersuchung, dessen Prüfung durch den Nationalrat ausdrücklich gewünscht wurde, ist aus Sicht des Bundesrats abzulehnen. Es würde zu erhöhter administrativer Belastung und Rechtsunsicherheit für die Unternehmen führen.
Der Bundesrat wird die vorgeschlagenen Massnahmen im Rahmen der laufenden Revision der Verordnung betreffend die Zusammenschlusskontrolle berücksichtigen. Mit dem Bericht wird das Postulat 23.3444 der Wirtschaftskommission des Nationalrates erfüllt.