23 Professorinnen und Professoren an den beiden ETH ernannt

Bern/Zürich, 27.05.2016 - Der ETH-Rat hat an seiner Sitzung vom 25./26. Mai 2016 auf Antrag des Präsidenten der ETH Zürich, Prof. Dr. Lino Guzzella, und des Präsidenten der EPFL, Prof. Dr. Patrick Aebischer, insgesamt 23 Professorinnen und Professoren ernannt, 3 Professorentitel verliehen und den Rücktritt von 9 Professorinnen und Professoren mit Verdankung zur Kenntnis genommen.

Ernennungen ETH Zürich

Dr. Ueli Angst (*1980), zurzeit Postdoktorand und Lehrbeauftragter an der ETH Zürich sowie beratend in der Privatwirtschaft tätig, zum Assistenzprofessor für Dauerhaftigkeit von Werkstoffen. Ueli Angst ist ein Spezialist für die Dauerhaftigkeit von Stahl­betonbauwerken – ein Thema, das Kenntnisse in Material­wissenschaften, Chemie, Elektrochemie und Bauingenieurwesen verlangt. Er erkannte rasch, dass Antworten auf die drängenden Fragen der Dauerhaftigkeit von Infrastrukturbauten – von der Instandsetzung bestehender Bauten bis zum Einsatz neuer, noch unbekannter Zemente – nur mit einem wissenschaftlichen Ansatz gefunden werden können. Ueli Angst wird mit seiner SNF-Förderungsprofessur wesentliche Beiträge zu volkswirtschaftlich relevanten Themen wie der Erhaltung wichtiger Infrastruktur­bauten leisten.

Prof. Dr. Denis Burdakov (*1979), zurzeit Professor am King’s College, London, zum ordentlichen Professor für Neurowissenschaften. Denis Burdakovs Forschung konzentriert sich auf neuronale Netzwerke und Prozesse, die effizi­ente und gesunde Interaktionen zwischen Umwelt und Verhalten herstellen. Sein Inte­resse gilt insbesondere der Frage, wie das Gehirn Informationen verarbeitet, um wichti­ge Verhaltensweisen wie Essen und Schlafen energieeffizient zu steu­ern. Seine Erkenntnisse tragen zur Behandlung von Krankheiten wie Fettleibigkeit und Schlafstörungen bei. Die Berufung von Denis Burdakov stellt für verschiedene Forschungsbereiche der ETH Zürich sowie für die Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Zürich eine grosse Bereicherung dar.

Dr. Sebastiano Cantalupo (*1980), zurzeit Oberassistent an der ETH Zürich, zum Assistenzprofessor für Kosmische Strukturbildung. Sebastiano Cantalupos Spezialgebiet ist die Strukturbildung im frü­hen Universum. Er hat ein viel beachtetes Forschungsprogramm aufgebaut, in dem er Beobachtungsprojekte mit numerischen Simulationsprojekten und analy­tischer Theorie kombiniert. Für die Beobachtungen arbeitet er mit weltweit führen­den Observatorien zusammen. Mit der Entdeckung von sehr grossen Gasstrukturen um Quasare mit hoher Rot­verschiebung löste Sebastiano Cantalupo in der internationalen Fachwelt grosses Interesse aus. Mit seiner SNF-Förderungsprofessur  wird er die Aktivitäten der ETH Zürich in den Bereichen Kosmologie und Galaxienentwicklung in idealer Weise ergänzen und verstärken.

Dr. Alessandro Carlotto (*1984), zurzeit Junior Fellow an der ETH Zürich, zum Assistenzprofessor für Mathematik. Alessandro Carlotto ist ein vielversprechender Nachwuchswissenschaftler. Sein Arbeitsgebiet umspannt Differentialgeometrie, nichtlineare Analysis und mathematische Physik. Der Schwerpunkt seines Forschungsinteresses sind geometrische Variationsprobleme in der allgemeinen Relativitätstheorie und der kon­formen Geometrie. Die internationale Ausstrahlung Alessandro Carlottos, sein Engagement für die Förderung des akademischen Nachwuchses sowie sein vielfältiges, diverse Themen der Mathematik umspannendes wissenschaftliches Interesse, bedeuten eine grosse Bereiche­rung für die ETH Zürich.

Dr. Nathalie Dubois (*1981), zurzeit Gruppenleiterin an der Eawag, zur Assistenzprofessorin für Paläolimnologie. Nathalie Dubois ist eine international anerkannte Spezialistin für die Untersuchung von Seeablagerungen. Mithilfe von Sedimentkernen rekonstruiert sie vergangene Umweltbedingungen. An der ETH Zürich wird sie sich auf die Auswirkung früher menschlicher Aktivitäten auf die Ökosysteme von ursprünglich unbewohnten Inseln im fernöstlichen Pazifik fokussieren. Die Resultate ihrer Forschungsarbeiten werden unter anderem dazu dienen, Parallelen zwischen früheren und heutigen Klimaveränderungen zu ziehen. Die SNF-Förderungsprofessorin bringt neue Forschungs­fragen und eine ergänzende Expertise in die ETH Zürich ein und wird die bereits bestehende Zusammenarbeit mit der Eawag im Bereich der Paläolimnologie weiter intensivieren.

Dr. Collin Y. Ewald (*1980), zurzeit Postdoktorand an der ETH Zürich, zum Assistenzprofessor für Regeneration von Extrazellulärer Matrix. Collin Ewald ist ein international anerkannter Forscher auf dem Gebiet der moleku­laren Biologie des Alterns. Ihm gelang es unter anderem zu zeigen,dass fast alle Interventionen, die das Leben verlängern, nicht nur das Zellinnere schützen und reparie­ren, sondern in unerwarteter Weise auch das Zelläussere (die extrazelluläre Matrix). Seine Berufung wird die Grundlagen­forschung zum Schwerpunktthema alternde Gesellschaft / gesundes Altern an der ETH Zürich erheblich verstärken. Das Ziel des SNF-Förderungsprofessors wird sein, her­auszufinden, wie sich die verbesserte Regeneration der extrazellulären Matrix auf die Verlängerung der gesunden Lebensspanne auswirkt.

Mohsen Ghaffari (*1987), zurzeit Doktorand am Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cambridge, USA, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Informatik. Mohsen Ghaffari ist ein höchst vielversprechender Nachwuchsforscher, der in der Theoretischen Informatik mit Schwerpunkt auf verteiltem Rechnen und Netzwerkalgorithmen forscht. Seine mehrfach ausgezeichneten Arbeiten verbinden mathematische Methoden aus Wahrscheinlichkeitstheo­rie und Graphentheorie mit Algorithmendesign und Analyse. Er schafft dabei Bezüge zu etablierten Themen der ETH Zürich und zu neuen Schwerpunkten im Bereich der Verarbeitung grosser Datenmengen und der sozialen Netzwerke. Die führende Rolle der Hochschule in diesen zukunftsträchtigen Gebieten wird mit der Berufung von Mohsen Ghaffari gestärkt.

Prof. Dr. Manu Kapur (*1974), zurzeit Professor am Hong Kong Institute of Education, China, zum ordentlichen Professor für Lernwissenschaften mit Schwerpunkt Universitätslehre. Manu Kapur ist international bekannt für seine Arbeiten zum Thema Lernen aus Fehlern. So gestaltete er neuartige Lernprogramme in Mathematik, welche den Lernenden ihre Missverständnisse aufzeigen und so einen Lerneffekt ermöglichen. Zudem konnte er unproduktiven Lernerfolg nachweisen. Dieser tritt ein, wenn ein oberflächliches Verständnis erworben wird, das langfristig den Lernerfolg beeinträchtigt. Manu Kapur wird das Forschungsgebiet Higher STEM-Education voranbringen und die Lehre an der ETH Zürich im Austausch mit den Dozierenden und vor dem Hintergrund aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse optimieren.

Dr. Michael Nash (*1982), zurzeit Gruppenleiter an der Ludwig-Maximilians-Universität München im Rahmen eines Branco Weiss Fellowships der ETH Zürich, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Engineering von Synthetischen Systemen. Michael Nash ist ein Wissenschaftler mit grossem Potenzial. Seine Forschungsabsichten richten sich auf die genaue Untersuchung, das Verständnis und die Entwicklung molekularer Mechanismen, die den Aufbau mecha­nisch robuster Multienzymkomplexe regulieren. Mit dieser Ausrichtung passt Michael Nash ausgezeichnet zum Nationalen Forschungs­schwerpunkt «Molecular Systems Engineering», in dessen Rahmen er als Doppelprofessor der Universität Basel und der ETH Zürich tätig sein wird.

Dr. Berend Snijder (*1981), zurzeit Postdoktorand an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien, zum Assistenzprofessor für Molekulare Systembiologie. Berend Snijder ist ein hoch innovativer Forscher. Er entwickelt bildgebende Methoden für grosse Perturbationsexperimente von Einzelzellen. Die Ziele seiner Forschung reichen von der Erlangung fundamentaler Einsichten in das Verhalten von Zellen über Anwendungen in der personalisierten Medizin bis zur Entwicklung neuer Medikamente. Berend Snijder wird mit seiner SNF-Förderungsprofessur zukunftsträchtige Schwerpunktthemen im Bereich der computergestützten Systemanalyse von Zellen und in der personalisierten Medizin vorantreiben und so die international führende Rolle der ETH Zürich auf diesen Gebieten stärken.

Prof. Dr. Bruno Studer (*1977), zurzeit SNF-Förderungsprofessor an der ETH Zürich, zum ausserordentlichen Professor für Molekulare Pflanzenzüchtung. Im Zentrum von Bruno Studers Forschung steht die Entwicklung von Züchtungsverfahren für futter­baulich genutzte Pflanzen, um deren Leistungs­fähigkeit und Effizienz zu verbessern. Diese Züch­tungsverfahren beinhalten klassische Anwendungen von funktionellen molekularen Markern sowie neue Konzepte der genomischen Selektion. Seine Erkenntnisse tragen dazu bei, tierische Produkte ökologischer und ökonomischer herzustellen. Mit der Berufung von Bruno Studer zum ausserordentlichen Professor stärkt die ETH Zürich ihren For­schungsschwerpunkt Ernährungssicherung und intensiviert die Zusammenarbeit mit Agroscope weiter.

Dr. Shinichi Sunagawa (*1978), zurzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Europäischen Labor für Molekularbiologie, Heidelberg, zum Assistenzprofessor für Mikrobiomforschung. Shinichi Sunagawa ist ein äusserst kom­peten­ter und engagierter Nachwuchswissenschaftler. In seiner bisherigen Forschungsaktivität leistete er mit der Implementierung computergestützter Analysen hoch ­komplexer mikrobieller Konsortien Pionierarbeit. Auf internationale Aufmerksamkeit stiessen insbesondere seine Methoden, um aus grossen Sequenzdatensätzen Erkenntnisse über spezifische Mikroorganismen zu gewinnen. Shinichi Sunagawas  kombinierte Expertise im Bereich der Biochemie und der Bioinformatik stellt für den international führenden Bereich Life Sciences der ETH Zürich eine wichtige und erfolgverspre­chende Ergänzung dar.

Dr. Vincent Tassion (*1986), zurzeit Postdoktorand an der Universität Genf, zum Assistenzprofessor für Mathematik. Vincent Tassions Forschungsgebiet sind Phasenübergänge in Modellen der statistischen Physik – ein Hauptthema der Wahrschein­lichkeitstheorie. Dabei geht es darum, Phänomene aus der Physik oder Chemie anhand von dis­kreten Modellen zu beschreiben und zu erklären. Vincent Tassion hat in den letzten Jahren zu verschiedenen offenen Fragen in diesem Themenbereich geforscht, unter anderem zu den Phasenübergängen für Modelle in drei Dimensionen. Dabei konnte er langjährige offene Probleme lösen. Mit seiner Berufung gewinnt die ETH Zürich einen hervorragenden jungen Mathe­matiker, der für seine Kolleginnen und Kollegen sowie für seine Studierenden eine grosse Bereicherung sein wird.

Prof. Dr. Konrad Tiefenbacher (*1980), zurzeit Juniorprofessor an der Technischen Universität München, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Synthese von Funktionellen Modulen. Konrad Tiefenbacher hat sich einen Namen als origineller und innovativer Forscher gemacht. Sein Spezialgebiet sind sich selbst aufbauende supra­molekulare Käfige als katalytische Nanoreaktoren für chemische Transformationen. Mit seiner Forschung will er unter anderem die Reaktoren für ein breiteres Lösungsmittelspektrum zugänglich machen. Mit seiner stark synthetisch-organisch geprägten Expertise wird Konrad Tiefenbacher den Nationalen Forschungsschwerpunkt «Molecular Systems Engineering» als Doppelprofessor der Universität Basel und der ETH Zürich ideal ergänzen.

Dr. Roy Wagner (*1973), zurzeit Research Fellow an der Tel Aviv University, Israel, zum ordentlichen Professor für Geschichte und Philosophie der Mathematischen Wissenschaften. Roy Wagner ist ein weltweit anerkannter Wissenschaftler, der über eine in dieser Ausprägung sehr seltene Mehrfach­qualifikation als Mathematiker, Wissenschafts­philosoph und Mathematikhistoriker verfügt. Dies macht ihn zu einem gefragten und kompetenten Übersetzer zwischen den Ansätzen und Methoden der Mathematik, Ingenieur-, Natur- und Geisteswissenschaften. Für die neugeschaffene Professur für Ge­schichte und Philosophie der Mathematischen Wissenschaften an der ETH Zürich stellt Roy Wagner daher eine ideale Besetzung dar.

Dr. Karin Würtz (*1978), zurzeit Oberassistentin und Lehrbeauftragte an der ETH Zürich, zur Assistenzprofessorin für Immunoengineering und Regenerative Medizin. Karin Würtz ist eine international anerkannte Spezialistin für Entzündungsprozesse in der Bandscheibe und in anderen Geweben des Bewegungsapparats. Das Hauptziel ihrer Forschung ist, die Entzündung des Gewebes mittels natürlicher und synthetischer Wirkstoffe so zu steuern, dass eine Degeneration verhindert werden kann bzw. eine Regeneration des Organs be­günstigt wird. Mit der Berufung von Karin Würtz, die vom SNF eine Förderungsprofessur erhält, kann die ETH Zürich ihre weltweit beachteten Forschungsaktivitäten in der regenerativen Medizin und im aufkommenden Bereich des Immunoengineerings weiter stärken.

Prof. Dr. Samuel Zeeman (*1970), zurzeit ausserordentlicher Professor an der ETH Zürich, zum ordentlichen Professor für Pflanzenbiochemie. Samuel Zeeman hat sich als international führender Experte im Bereich Stärkemetabolismus von Pflanzen etabliert. Er untersucht insbesondere, wie Pflanzen die primären Produkte der Photosynthese – Zucker und Stärke – verwenden. Seine Resultate leisten wesent­liche Beiträge zum Verständnis der Anpassungsfähigkeit der Pflanzen an sich verändernde Umwelt­bedingungen. Seine Erkenntnisse sind von grösster praktischer Relevanz und fliessen in die Debatte über die Ernährungssicherheit künftiger Generationen ein. Samuel Zeeman leistet mit seinem Engagement für die Lehre zudem einen essentiellen Beitrag zum Wissens- und Technologietransfer an der ETH Zürich.

Dr. Oded Zilberberg (*1979), zurzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungszentrum eines renommierten Schweizer Unternehmens, zum Assistenzprofessor für Quantenphysik der Kondensierten Materie. Oded Zilberberg ist ein vielseitiger Forscher, der mit seinen Erkenntnissen in internationalen Fachkreisen Aufsehen erregt hat. Seine Arbeit konzentriert sich auf quantenkohärente Phänomene im Grenz­bereich der Festkörperphysik und der Quantenoptik und zielt darauf ab, neue Anwendungen in der Sensorik und in der Informationsverarbeitung zu ermöglichen. Mit der Berufung von Oded Zilberberg, der vom SNF eine Förderungsprofessur erhält, stärkt die ETH Zürich ihre Forschungsaktivität auf dem Ge­biet des Nationalen Forschungsschwerpunktes «Quantum Science and Technology» signifikant.

 

Ernennungen EFPL

Prof. Dr. Melanie Blokesch (*1976), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessorin an der EPFL, zur ausserordentlichen Professorin für Life Sciences. Melanie Blokesch erforscht das für Cholera verantwortliche Bakterium Vibrio cholerae. Sie untersucht insbesondere, wie nicht-pathogene Bakterien genetisches Material des Erregers aufnehmen können. Die 2013 mit einem ERC Starting Grant ausgezeichnete Forscherin hat bereits die Bedeutung von Chitin bei dieser Übertragung aufgezeigt und die entsprechenden molekularen Prozesse identifiziert. Die Arbeiten von Melanie Blokesch haben das Potenzial, diese in vielen Teilen der Welt verheerende Krankheit einzudämmen und einen Beitrag zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit zu leisten.

Dr. Annalisa Buffa (*1973), zurzeit Direktorin des Istituto di Matematica Applicate e Tecnologie Informatiche (IMATI) des Consiglio Nazionale delle Ricerche in Pavia, zur ordentlichen Professorin für Mathematik. Annalisa Buffa ist eine international führende Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Diskretisierung partieller Differentialgleichungen. Ihre durch einen ERC Advanced Grant dieses Jahr unterstrichenen Erfolge bei der Simulation von Elektromagnetismus und bei isogeometrischen Analysen sind von grosser praktischer Bedeutung und ermöglichen effiziente Berechnungsmodelle für die Konzeption elektromagnetischer Geräte. Mit der Berufung von Annalisa Buffa gelingt es der EPFL, ihre Forschungsinitiativen auf dem Gebiet der Computerwissenschaften zu stärken und voranzutreiben.

Prof. Dr. Xile Hu (*1978), zurzeit ausserordentlicher Professor an der EPFL, zum ordentlichen Professor für Anorganische Chemie und Koordinationschemie. Xile Hu hat sich innert weniger Jahre eine weltweite Spitzenposition in den Gebieten der bioanorganischen Chemie und der organometallischen Katalyse erarbeitet. Er leitet das Labor für anorganische Synthese und Katalyse, das er selbst aufgebaut hat. Mit seinem Team hat er wichtige Erkenntnisse zur synthetischen Chemie und zu chemischen Prozessen gewonnen, mit denen sich Energie speichern und umwandeln lässt. Mit seinen kreativen Forschungsansätzen und seinem Engagement für die Lehre trägt Xile Hu dazu bei, die internationale Ausstrahlung der EPFL zu stärken.

Prof. Dr. Stéphanie Lacour (*1975), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessorin an der EPFL, zur ausserordentlichen Professorin für Mikrotechnik und Bioengineering. Stéphanie Lacour arbeitet an der Entwicklung elektronischer Geräte an der Schnittstelle zu menschlichem Gewebe. Ihre Forschung zielt darauf ab, die Unvereinbarkeit zwischen elektronischen Systemen und biologischem Gewebe zu überwinden. Mit verschiedenen Beiträgen hat sie sich internationale Anerkennung verschafft, etwa mit der Entwicklung einer neuen Gruppe flexibler, multimodaler Neuroprothesen oder von künstlicher elektronischer Haut, die Bewegungen oder Druck registriert. Mit ihrer Arbeit verstärkt Stéphanie Lacour die innovative Forschung der EPFL auf dem Gebiet des Bioengineerings.

Dr. Ulrich Lorenz (*1982), zurzeit SNF-Förderungsprofessor an der EPFL, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Physikalische Chemie. Ulrich Lorenz, der an der EPFL promovierte, untersucht die Dynamik von Flüssigkeiten und die mechanischen Eigenschaften von Nanomaterialien. Der vielversprechende Nachwuchswissenschaftler konnte zeigen, wie sich mit der 4D-Elektronenmikroskopie hohe zeitliche und räumliche Auflösungen verbinden lassen, um die mechanischen Eigenschaften biologischer Nanostrukturen zu beobachten und untersuchen. Mit der Berufung von Ulrich Lorenz treibt die EPFL die Entwicklung neuer Anwendungen der 4D-Elektronenmikroskopie voran und stärkt ihre internationale Position in der Physikalischen Chemie.

 

Verleihung des Titels «Professor»

Prof. Dr. Giancarlo Ferrari Trecate (*1970), zurzeit ausserordentlicher Professor an der Universität in Pavia, Italien, zum Titularprofessor der EPFL. Giancarlo Ferrari Trecate ist ein anerkannter Experte für Automatik und hybride Systeme. Mit seinem Wissen und seiner Erfahrung in der Modellierung, Analyse und Steuerung dynamischer Systeme stärkt er die Forschung und anwendungsorientierte Entwicklung der EPFL auf diesem Gebiet.

Dr. Ita Heinze-Greenberg (*1956), leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte an der ETH Zürich, zur Titularprofessorin der ETH Zürich. Ita Heinze-Greenberg ist eine international anerkannte Expertin für die Architektur des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie wirkt am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH Zürich und prägt dessen Forschung und Lehre in wesentlichen Themenfeldern.

Dr. Marinella Mazzanti (*1959), zurzeit leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin an der EPFL, zur Titularprofessorin der EPFL. Marinella Mazzanti befasst sich erfolgreich mit der Chemie der Übergangselemente des f-Blocks. Ihre innovativen Arbeiten bei der Konzeption von neuen metallorganischen Verbindungen sind vielversprechend für verschiedene technologische Anwendungen, etwa in der biomedizinischen Bildgebung.

 

Verabschiedung ETH Zürich

Prof. Dr. Savas Tay (*1977), zurzeit Assistenzprofessor für Bioengineering, wird Ende Juni 2016 aus der ETH Zürich ausscheiden. Savas Tay wurde 2011 an die ETH Zürich berufen. Er verbindet in seiner viel beachteten Forschung die Gebiete der Systembiologie und der Mikrofluidik. Savas Tay hat unter anderem durch die Konzipierung eines einzigartigen Kurses zu Optofluidik und Biosystemanalyse wesentlich zur Weiterentwicklung der Lehre an der Schnittstelle von Tech­nologie und Biologie beigetragen. Er verlässt die ETH Zürich, um dem Ruf an eine andere Hochschule zu folgen.

 

Verabschiedungen EPFL

Prof. Dr. Dominique Bonvin (*1952), zurzeit ordentlicher Professor für Automatik, wird Anfang August 2017 in den Ruhestand treten. Dominique Bonvin wurde 1989 als ausserordentlicher Professor an die EPFL berufen, 1992 wurde er zum ordentlichen Professor ernannt. Er befasste sich erfolgreich mit der Modellierung, der Erkennung und der Optimierung dynamischer Systeme. Seine Erkenntnisse erlauben es, Optimierungsprobleme in Echtzeit zu lösen, und werden bei der Kontrolle von Fertigungsprozessen eingesetzt. Er leitete zahlreiche multidisziplinäre internationale Projekte und arbeitete dabei eng mit der Industrie zusammen. Dominique Bonvin stärkte als Forscher wie auch in der Lehre die Position der EPFL, sowohl mittels industrieller Kooperationen als auch in der Ausbildung von Ingenieuren.

Prof. Dr. André-Gilles Dumont (*1951), zurzeit ordentlicher Professor für Verkehrssysteme, wird Anfang September 2016 pensioniert. André-Gilles Dumont begann seine Tätigkeit am Institut für Verkehrssysteme 1979. 1991 übernahm er dessen Leitung. Seine Forschungsprojekte umfassen unter anderem die Polymerisation modifizierter körniger und bituminöser Stoffe, die Modellierung von Fahrbahnen und die computerunterstützte Entwicklung von Strassenprojekten. Parallel zu seinem Engagement in Forschung und Lehre setzte sich André-Gilles Dumont in zahlreichen Gremien ein, unter anderem als Präsident mehrerer Kommissionen des Schweizerischen Verbands der Strassen- und Verkehrsfachleute und in der ausserparlamentarischen Kommission für Forschung im Strassenwesen.

Prof. Dr. Bernard Moret (*1953), zurzeit ordentlicher Professor für Informatik, wird Anfang Januar 2017 vorzeitig in den Ruhestand treten. Bernard Moret wurde 2006 als ordentlicher Professor an die EPFL berufen. Seine Forschung konzentrierte sich auf die Konzeption und Optimierung von Hochleistungs­algorithmen, vor allem für Anwendungen in der computerunterstützten Molekularbiologie und in der Bioinformatik. In seiner Laufbahn engagierte er sich in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien, unter anderem als Direktor von CIPRES, einem Gemeinschaftsprojekt zum Aufbau einer Internet-Intrastruktur zur Erforschung der Stammesgeschichte. Bernard Moret war Direktor der Abteilung Informatik von
2009 bis 2014 und Direktionsmitglied der Fakultät für Informatik- und Kommunikationswissenschaften von 2013 bis 2016.

Prof. Dr. Juan Ramon Mosig (*1951), zurzeit ordentlicher Professor für Elektrotechnik, wird Anfang März 2017 pensioniert. Juan Ramon Mosig kam 1991 als Titularprofessor an die EPFL, 2009 wurde er zum ordentlichen Professor ernannt. Mit seiner Forschung zur elektromagnetischen Theorie, zur Gestaltung von Antennen und zur numerischen Modellierung nimmt er eine internationale Spitzenposition ein. Seine Kenntnisse mathematischer Modelle sind weltweit gefragt, und er hat in internationalen Projekten mit renommierten Institutionen wie der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) zusammengearbeitet. Er war in zahlreichen Kommissionen als Experte tätig, unter anderem als Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Weltraumfragen. Juan Ramon Mosig gründete das Space Center der EPFL sowie zwei Start-ups mit und setzt sich ausserdem sehr engagiert für die Lehre ein.

Prof. Dr. Peter Ryser (*1951), zurzeit ausserordentlicher Professor für Mikrotechnische Produktion, wird Anfang August 2016 in den Ruhestand treten. Peter Ryser wurde 1998 an die EPFL berufen und übernahm auf diesen Zeitpunkt die Leitung des Instituts für Mikrotechnische Produktion. Seine Forschung konzentrierte sich auf die Dickschichttechnologie und die Gestaltung von Produkten. Er kombiniert theoretische Modellierung mit industrieller Erfahrung und versteht es, die Zusammenarbeit zwischen der Wissenschaft und der Industrie zu verstärken. Daraus gingen zahlreiche Partnerschaften mit Unternehmen aus der Schweiz, Europa und den USA hervor. Zudem unterstützte Peter Ryser die Gründung verschiedener Start-ups.

Prof. Dr. Nava Setter (*1949), zurzeit ordentliche Professorin für Materialwissenschaft, wird auf Anfang Oktober 2016 pensioniert. Nava Setter wurde 1989 an die EPFL berufen und 1992 zur ordentlichen Professorin ernannt. Als Leiterin des Instituts für Keramik konzentrierte sie ihre Forschung auf keramische Werkstoffe, vor allem auf Eigenschaften und Strukturen ferro- und piezoelektrischer Elemente. Mit ihrer Arbeit, die Grundlagen- und angewandte Forschung verbindet, hat sie sich weltweite Anerkennung verschafft. Über die Forschung hinaus engagierte sich Nava Setter in wissenschaftlichen Gremien und setzte sich im Bereich der Werkstofftechnik für die Lehre ein. Damit sie ein mit einem ERC Advanced Grant ausgezeichnetes Forschungsprojekt abschliessen konnte, wurde ihr Vertrag über die ordentliche Pensionierungszeit hinaus verlängert.

Prof. Dr. Alessandro Spadoni (*1978), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessor für Maschinenbau, wird die EPFL per 1. Juli 2016 verlassen. Alessandro Spadoni wurde 2011 auf seine Position berufen. Er ist ein Experte für die Erforschung der topologischen Natur der Strukturen von «Metamaterialien».

Prof. Dr. John Thome (*1953), zurzeit ordentlicher Professor für Wärme- und Masseübertragung, wird auf den 1. August 2018 in den Ruhestand treten. John Thome wurde 1998 an die EPFL berufen. Er fokussiert seine Forschungstätigkeit auf die Mechanik von Zweiphasenfluiden und auf den Wärmetransfer im Mikro- und Makrobereich. Das von ihm geleitete Institut für Wärme- und Masseübertragung geniesst internationale Anerkennung, insbesondere auch durch die Entwicklung ausgereifter Modelle für den Wärmetransport. Diese Modelle finden inzwischen breite industrielle Anwendung, etwa bei Kühlgeräten, bei Klimaanlagen oder im Nuklearbereich. Mit seiner Forschung und seinem Engagement für die Lehre hat John Thome wesentlich zur Entwicklung und internationalen Positionierung der EPFL beigetragen.

 

Der ETH-Rat verdankt die Leistungen der scheidenden Professorinnen und Professoren in Wissenschaft, Lehre und akademischer Verwaltung.


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Letzte Änderung 30.01.2024

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