23 Professorinnen und Professoren an den beiden ETH ernannt

Bern/Zürich, 25.09.2015 - Der ETH-Rat hat an seiner Sitzung vom 23./24. September 2015 auf Antrag des Präsidenten der ETH Zürich, Prof. Dr. Lino Guzzella, und des Präsidenten der EPFL, Prof. Dr. Patrick Aebischer, insgesamt 23 Personen zur Professorin oder zum Professor ernannt, den Rücktritt von 11 Professorinnen und Professoren mit Verdankung zur Kenntnis genommen und 4 Professorentitel verliehen.

Ernennungen ETH Zürich

Prof. Dr. Ioannis Anastasopoulos (*1976), zurzeit Professor an der University of Dundee in Schottland, zum ordentlichen Professor für Geotechnik. Ioannis Anastasopoulos ist ein international renommierter Wissenschafter mit fundiertem Know-how in numerischer und physikali­scher Modellierung. Zusätzlich verfügt er über industrielle Erfahrung und innovative Forschungsideen im Bereich der geotechnischen Erdbebeningenieurwissenschaften und in der Offshore-Geotechnik. Er ergänzt die bestehende Expertise im Departement Bau, Umwelt und Geomatik in idealer Weise. Ioannis Anastasopoulos wird dazu beitragen, die Spitzenposition der ETH Zürich in geotechnischen Fragestellungen, wie etwa der Widerstandsfähigkeit von Bauten gegen Erdbeben, zu festigen.

Prof. Dr. Yaakov Benenson (*1975), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessor an der ETH Zürich, zum ausserordentlichen Professor für Synthetische Biologie. Yaakov Benenson gilt als einer der führenden Nachwuchswissenschafter auf dem Gebiet der Synthe­tischen Biologie, einer neuen Wissenschaft. Diese entwickelt durch funktionale Kombination von molekularen Einzel­komponenten künstliche biologische Systeme, die neue Einsichten in Krankheiten und neuartige Therapieansätze ermöglichen. Yaakov Benenson gelang es erstmals, einen solchen molekularen biologischen Computer zu konstruieren. Mit seiner Berufung zum ausserordentlichen Professor verstärken die ETH Zürich und ihr Departement Biosysteme in Basel den strategischen Forschungsschwerpunkt der Synthetischen Biologie.

Prof. Benjamin Dillenburger (*1977), zurzeit Assistenzprofessor an der University of Toronto, Ontario, Kanada, zum Assistenzprofessor für Digitale Bautechnologien. Benjamin Dillenburger hat sich durch herausragende Arbeiten zur Erschliessung innovativer Bereiche des Bauens international Beachtung verschafft. Seine auf der Basis digitaler Entwurfs- und Fabrikationsprozesse formulierten Thesen stellen klassische Paradigmen in Frage. Ein Schwerpunkt seiner Forschung ist das 3D-Drucken im Architektur­bereich. Dabei fokussiert er auf die Unter­suchung der spezifischen Leistungsfähigkeit und der tektonischen Möglich­keiten hochauflösender additiver Druckprozesse. Benjamin Dillenburger verfügt über das Potenzial, die zukünftige Architekturproduktion massgeblich zu prägen.

Dr. Marco Hutter (*1985), zurzeit stellvertretender Laborleiter an der ETH Zürich, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Robotersysteme. Marco Hutter ist ein weltweit anerkannter Vordenker im Bereich des maschinellen Laufens. Sein Fokus liegt auf neuartigen Konzepten von seriell-elastischen Antriebs­systemen, die ein äusserst effizientes und dynamisches Laufen und Rennen von vierbeini­gen Robotern ermöglichen. Ein von seinem Team entwickeltes Antriebsmodul wird in naher Zukunft in der industriellen Fertigung von Schreitbaggern eingesetzt werden. Marco Hutters Berufung wird die Spitzenposition der ETH Zürich in der Forschung auf dem Gebiet der Robotik weiter ausbauen und die beiden Nationalen Forschungsschwerpunkte Digitale Fabri­kation und Robotik massgebend stärken.

Dr. Christoph Keller (*1981), zurzeit Postdoktorand an der Rutgers University, New Jersey, USA, zum Assistenzprofessor für Mathematische Physik. Christoph Keller ist ein international anerkannter theoretischer Physiker. Seine Arbeiten kombinieren äusserst erfolgreich physikalische Intuition mit Methoden der modernen Mathematik. Aufsehen erregte er insbesondere mit seinen Arbeiten zu konformen Feldtheorien und ihren Anwendungen in der Stringtheorie. Er gilt zudem als begabter Dozent, der selbst komplexeste Sachverhalte zu erläutern und die Studierenden für seine Forschungsinteressen einzunehmen vermag. Christoph Kellers Berufung an die ETH Zürich soll die traditionell enge Beziehung zwischen den Depar­tementen Mathematik und Physik weiter stärken.

Dr. Alexander Mathys (*1979), zurzeit Abteilungsleiter am Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik in Niedersachsen, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Nachhaltige Lebensmittel­verarbeitung. Alexander Mathys ist ein renommierter Experte für thermische und nicht-thermische Haltbarmachungs­verfahren. Weitere Forschungsschwerpunkte sind die Skalierbarkeit von Prozessen über Ansätze aus der Mikroverfahrenstechnik, alter­native Proteinquellen aus Algen und Insekten sowie Lebenszyklus­analysen zur Nachhaltig­keitsbewertung von Wertschöpfungsketten. Mit der Berufung von Alexander Mathys verstärkt die ETH Zürich ihren Schwerpunkt Lebensmittelwissenschaften und Ernährung mit dem Gebiet der nach­haltigen Lebensmittelverarbeitung.

Prof. Dr. Christoph Müller (*1978), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessor an der ETH Zürich, zum ausserordentlichen Professor für Energiewissenschaft und Engineering. Christoph Müller ist ein anerkannter Nachwuchswissenschafter mit internationaler Ausstrahlung. Er beschäftigt sich mit Forschungsproblemen an der Schnittstelle zwischen Maschinen- und Chemieingenieurwissenschaften. Sein Ziel ist, neue Verfahren der Energieum­wandlung mit massiv reduziertem CO2-Ausstoss zu entwickeln. Mit Christoph Müllers Berufung zum ausserordentlichen Professor erhält sich die ETH Zürich einen ausgezeichneten Spezialisten, der einen wesentlichen Beitrag zu ihrer Forschungskompetenz in einer Fachrichtung von besonderer Bedeutung für die weltweite Energiezukunft leisten wird.

Prof. Dr. Onur Mutlu (*1978), zurzeit ausserordentlicher Professor an der Carnegie Mellon University, Pittsburgh, USA, zum ordentlichen Professor für Informatik. Onur Mutlu gilt im Bereich Computer Engineering als einer der vielversprechendsten Wissenschafter weltweit und hat sich mit Beiträgen zu Topkonferenzen ein hohes Renommee erarbeitet. Seine Forschung befasst sich mit dem Design von schnellen, skalierbaren und energieeffizienten Computern und insbesondere ihrer Speicher­architektur. Weitere Forschungsthemen sind biologi­sches Rechnen und bioinspirierte Systeme. Onur Mutlus Berufung stärkt den Bereich Computersysteme der ETH Zürich. Zudem ergeben sich interessante Querverbindungen zu aktuellen Forschungsfragen wie Datenzentren, Netzwerke und Betriebssysteme.

Prof. Dr. Gunnar Rätsch (*1973), zurzeit ausserordentlicher Professor am Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York, USA, zum ordentlichen Professor für Biomedizininformatik. Gunnar Rätsch ist ein international renommierter Spezialist für Medizin- und Bioinformatik. Er entwickelt modernste statis­tische Verfahren, um Gene in genomischen Sequenzdaten zu entdecken und damit medizi­nische Informationen zu extrahieren. Dieses Wissen verknüpft er mit grossen Datenmengen etwa aus Spitalarchiven und trägt so dazu bei, die personalisierte Medizin voranzutreiben. Mit der Berufung von Gunnar Rätsch verstärkt die ETH Zürich gezielt die Forschung und Lehre an der Schnittstelle zwischen Informationstechno­logie und Medizin sowie parallel dazu den strategischen Schwerpunkt Big Data.

 

Ernennungen EPFL

Prof. Dr. Claudia Binder (*1966), zurzeit ordentliche Professorin an der Ludwig-Maximilians-Universität, München, zur ordentlichen Professorin für Stadtökologie und nachhaltige Lebensräume. Claudia Binder ist eine weltweit beachtete Forscherin und hat einen eigenständigen globalen Ansatz zu städtischen Ökosystemen entwickelt. Dabei integriert sie soziologische Themen und erweitert so urbane Räume zu sozioökologischen Systemen. Sie arbeitet praxisorientiert und bezieht politische und weitere Akteure ein, um aktuelle Fragen wie Energiewende und Verdichtung anzugehen. Mit ihrem Fokus stellt Claudia Binder eine hervorragende Ergänzung zu bestehenden Aktivitäten der EPFL dar. Mit ihrer Berufung stärkt die Hochschule die Forschung zu einem für die Gesellschaft zentralen Thema.

Prof. Dr. Edoardo Charbon (*1964), zurzeit ordentlicher Professor an der Technischen Universität Delft, Niederlande, zum ordentlichen Professor für Mikrotechnik. Edoardo Charbon ist ein international anerkannter Leader im Bereich der Fotosensoren und im Speziellen der Einzelphoton-Avalanche-Dioden. Mit der Kombination von angewandter Physik und Elektrotechnik gelangen ihm bahnbrechende Erfolge in der Produktion von Photonenzählern für grossformatige Sensoren. Seine Resultate erlauben wichtige Fortschritte etwa in der medizinischen Bildgebung, insbesondere in der Positronen-Emissions-Tomographie. Neben seiner wissenschaftlichen Exzellenz wird Edoardo Charbon auch seine Erfahrungen in Lehre und Technologietransfer in die EPFL einbringen.

Prof. Dr. Nicolai Cramer (*1977), zurzeit ausserordentlicher Professor an der EPFL, zum ordentlichen Professor für Organische Chemie. Nicolai Cramer ist ein äusserst kreativer Forscher. Seine herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der asymmetrischen Katalyse und der organischen Synthese haben ihn innert weniger Jahre im weltweiten Spitzenbereich seines Forschungsgebiets positioniert. Seine Arbeiten fokussiert er auf die Entwicklung katalytischer Verfahren zur Aktivierung inerter Verbindungen sowie auf deren Anwendung in der Synthese von Molekülen. Mit der Berufung von Nicolai Cramer kann die EPFL ihre internationale Ausstrahlung sowie die Lehre für Studierende der Chemie und des Chemieingenieurwesens gleichermassen stärken.

Dr. Corentin Fivet (*1985), zurzeit Postdoktorand am Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cambridge, USA, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Architektur und Strukturgestaltung. Corentin Fivet verfügt über umfassende Erfahrung in der Entwicklung und Anwendung grafisch gestützter Planungs­software. Diese erlaubt es, konstruktive Aspekte von Anfang an in den Entwurf einzubeziehen und gleichzeitig die Materialintensität der Konstruktionen stark zu reduzieren. Corentin Fivet wird eng mit der Professur von Paolo Tombesi (siehe unten) zusammenarbeiten. Mit den beiden Berufungen stärkt die EPFL am Standort Fribourg ihre Aktivität in den Bereichen Technologie, Bau und nachhaltige Architektur.

Dr. Romain Fleury (*1987), zurzeit Forschungsassistent an der University of Texas, Austin, USA, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Elektrotechnik und Elektronik. Romain Fleury ist ein vielversprechender Nachwuchswissenschafter. In seinen bisherigen Arbeiten hat er seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, auf höchstem Niveau zu forschen. Sein Interesse gilt insbesondere dem Gebiet der linearen nicht reziproken Akustik, in dem er auf dem Weg ist, sich als internationaler Leader zu etablieren. Weiter forscht er zu elektromagnetischen Metamaterialien. Dabei handelt es sich um künstlich hergestellte Strukturen, deren Durchlässigkeit für elektrische und magnetische Felder von in der Natur üblichen Werten abweicht.

Prof. Dr. Christian Heinis (*1975), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessor an der EPFL, zum ausserordentlichen Professor für Bioorganische Chemie. Christian Heinis hat mit seinen Resultaten in den letzten Jahren in internationalen Fachkreisen grosse Anerkennung gefunden und gehört in seinem Gebiet zur globalen Spitze. Einen Namen gemacht hat er sich insbesondere mit der Identifizierung von bizyklischen Peptiden und mit deren Anwendung in der Biomedizin. Weiter forscht er zu neuen makrozyklischen Peptiden. Seine Ergebnisse sind von hohem Wert für die Entwicklung neuer Medikamente. Christian Heinis ist mit seinen innovativen Ansätzen ein Gewinn für Forschung und Lehre der EPFL. Er wird ihre internationale Ausstrahlung und Positionierung weiter stärken.

Dr. Wenzel Jakob (*1983), zurzeit Postdoktorand an der ETH Zürich, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Informatik und Kommunikationssysteme. Wenzel Jakob ist ein höchst talentierter und vielseitiger Spezialist für Computergrafik. Sein Fokus liegt auf der präzisen Wiedergabe von Bildern an Bildschirmen, wobei er die Interaktion zwischen der physischen Materie und dem Licht modelliert. Seine Forschungsresultate haben bereits zu bedeutenden technologischen Fortschritten geführt und ihm in der Fachgemeinde sehr viel Beachtung verschafft. Wenzel Jakobs Berufung wird umfassende Synergien mit der Arbeit der Professoren ermöglichen, die sich an der EPFL bereits mit Visual Computing beschäftigen.

Dr. Mikhail Kapralov (*1983), zurzeit Postdoktorand am IBM Thomas J. Watson Forschungszentrum, New York, USA, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Informatik und Kommunikationssysteme. Mikhail Kapralov ist ein brillanter Theoretiker im Bereich der Algorithmen. Seine Forschungsarbeiten zu sublinearen Algorithmen haben zu bedeutenden Durchbrüchen im Bereich Big Data geführt, wo selbst die effizientesten linearen Algorithmen die Datenmengen nicht mehr mit einem vertretbaren Aufwand bewältigen und analysieren können. Mit Mikhail Kapralovs Berufung kann die EPFL den Bereich der Theoretischen Informatik weiter stärken, nachdem bereits kürzlich erfolgte Anstellungen in dieselbe Stossrichtung zielen.

Prof. Dr. Dimitrios Lignos (*1979), zurzeit ausserordentlicher Professor an der McGill University, Montreal, Kanada, zum ausserordentlichen Professor für Strukturen und Materialien. Dimitrios Lignos hat sich im Bereich des Bauingenieurswesens mit grossmassstäbigen Experimenten weltweit einen Namen gemacht. Seine Resultate erlauben, das Bruchverhalten und die Bruchstellen metallischer Strukturen unter hohen Belastungen zu kalkulieren. Eine praktische Anwendung finden die Erkenntnisse beispielsweise bei der Konstruktion von Hochhäusern. Mit seiner engen Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis stellt Dimitrios Lignos für die EPFL eine Bereicherung dar. Seine inhaltliche Ausrichtung wird umfassende Synergien mit anderen Forscherinnen und Forschern der Hochschule erlauben.

Prof. Dr. Semyon Malamud (*1980), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessor an der EPFL, zum ausserordentlichen Professor für Finanzen. Semyon Malamud ist ein international anerkannter Wissenschafter mit grossem Potenzial. Ursprünglich Mathematiker, begann er sich für die Finanzwissenschaften zu interessieren und forscht heute in einem breiten Themenspektrum, das unter anderem das makroökonomische Gleichgewicht, die Spieltheorie, die asymmetrische Verbreitung von Informationen oder dynamische Modelle der Unternehmensfinanzierung umfasst. Die Resultate Semyon Malamuds stossen in Wissenschaft und Praxis auf grosses Interesse. Mit seinem interdisziplinären Ansatz wird er Forschung und Lehre der EPFL bereichern.

Prof. Dr. Aleksandra Radenovic (*1975), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessorin an der EPFL, zur ausserordentlichen Professorin für Bioengineering. Aleksandra Radenovic hat es in den letzten Jahren verstanden, ihrer Forschung und ihrem Labor an der EPFL in einem hoch kompetitiven Umfeld international Beachtung zu verschaffen. Ihr Forschungsinteresse gilt der Entwicklung experimenteller Techniken zur Beobachtung von biologischen Molekülen und Zellen mit Biosensoren und optischer Bildgebung. Auf diesem Gebiet sind ihr verschiedene viel beachtete wissenschaftliche Durchbrüche gelungen, etwa im Gebiet der DNA-Sequenzierung. Die Beförderung von Aleksandra Radenovic erlaubt der EPFL, ihre international starke Position im Bereich des Bioengineerings zu festigen.

Dr. Mahmut Selman Sakar (*1983), zurzeit Leitender Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ETH Zürich, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor in Maschinenbau. Mahmut Selman Sakar verfügt über multidisziplinäre Kompetenzen in Robotik, Maschinenbau und Biologie. Er forscht insbesondere in den Bereichen der Materialwissenschaften und Mikroelektromechanik und setzt seine Erkenntnisse ein, um intelligente Mikroroboter zu entwickeln. Diese gelangen zum Beispiel in der medizinischen Diagnostik und in der minimalinvasiven Medizin zum Einsatz. Mit Mahmut Selman Sakar beruft die EPFL einen ambitionierten Wissenschafter, der einen wesentlichen Beitrag zur Positionierung der Hochschule in den Zukunftsgebieten der Biomechanik und Biomedizin leisten wird.

Dr. Vasiliki Tileli (*1981), zurzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am University College, London, zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin in Materialwissenschaften. Vasiliki Tileli ist eine international anerkannte Spezialistin für Mikrostrukturen. Ihre Forschung liefert Ergebnisse, die in verschiedenen sehr aktuellen Gebieten weitere Fortschritte erlauben werden. Dazu gehören die Nanotechnologie, die Umwandlung und Speicherung von Energie und die Entwicklung von Halbleitern auf Nanobasis. Mit ihrer Kombination von Kompetenzen in der Elektronenmikroskopie und in den Materialwissenschaften passt Vasiliki Tileli hervorragend in das Interdisziplinäre Zentrum für Elektronenmikroskopie der EPFL und wird dessen Aktivitäten bereichern.

Prof. Dr. Paolo Tombesi (*1961), zurzeit Professor an der University of Melbourne, Australien, zum ordentlichen Professor für Konstruktion und Architektur. Paolo Tombesi ist ein international renommierter Wissenschafter mit einem Fokus auf die Beziehung zwischen der intellektuellen Dimension der Architektur und soziotechnischen Aspekten der physischen Konstruktion. Sein Ansatz ist umfassend und bezieht neben allen Gebäudeelementen auch die entsprechenden Planungs- und Realisierungsprozesse ein. Paolo Tombesi wird eng mit der Professur von Corentin Fivet (siehe oben) zusammenarbeiten. Mit den beiden Berufungen stärkt die EPFL am Standort Fribourg ihre Aktivität in den Bereichen Technologie, Bau und nachhaltige Architektur.

 

Verleihung des Titels «Professor»

Dr. Takashi Ishikawa (*1967), Lehrbeauftragter an der ETH Zürich und Gruppenleiter am Paul Scherrer Institut (PSI), zum Titularprofessor der ETH Zürich. Takashi Ishikawa hat massgeblich zur Entwicklung der strukturbezogenen Elektronenmikroskopie an der ETH Zürich beigetragen. Er nimmt in der Anwendung dieser Technologie auf biologische Fragestellungen weltweit eine Führungsrolle ein.

Dr. Stefanie D. Krämer (*1964), Lehrbeauftragte und Leitende Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der ETH Zürich, zur Titularprofessorin der ETH Zürich. Stefanie Krämer leistet wesentliche Beiträge zu den Lehrveranstaltungen des Instituts für Pharmazeutische Wissenschaften. Ihre wissenschaftlichen Arbeiten finden international hohe Anerkennung.

Prof. Dr. Christoph Vorburger (*1971), ab Oktober 2015 Gruppenleiter an der Eawag in Dübendorf, zum Titularprofessor der ETH Zürich. Christoph Vorburger ist ein international angesehener Evolutionsbiologe und ein exzellenter Hochschullehrer. Seine SNF-Assistenzprofessur am Departement Umweltsystemwissenschaften der ETH Zürich läuft Ende September 2015 aus.

Dr. Bruno Oberle (*1955), Direktor des Bundesamts für Umwelt, zum Titularprofessor der EPFL. Bruno Oberle hat die Umweltpolitik der Schweiz mit seinem umfassenden Wissen und einem grossen Engagement in den letzten Jahren entscheidend geprägt und international vertreten. Er ist zudem Autor zahlreicher wissenschaftlicher Beiträge und ein gefragter Dozent. Bruno Oberle nimmt seine Tätigkeit am College of Management of Technology der EPFL am 1. Januar 2016 auf.

 

Verabschiedungen ETH Zürich

Prof. Dr. Pius Baschera (*1950), zurzeit ordentlicher Professor für Unternehmensführung, wird Ende Januar 2016 pensioniert werden. Parallel zu seiner erfolgreichen Wirtschaftskarriere wirkte Pius Baschera seit 1998 als Lehrbeauftragter an der ETH Zürich. 2006 ernannte der ETH-Rat den Maschineningenieur und Betriebswissenschafter zum ordentlichen Professor. Konzipiert wurde seine Position im Sinne einer Professor of Prac­tice mit reduziertem Beschäftigungsgrad. Die ETH Zürich stellt auf diese Weise die Verbindung von Forschung und praktischem Management sicher. Pius Baschera fokussierte seine Tätigkeit als Dozent auf Vorlesungen zu Innovationsmanagement und auf praxisbezogene Fallstudien zu Strategie­entwicklung und -umsetzung. Seine Veranstaltungen waren äussert beliebt.

Prof. Dr. Bertram Batlogg (*1950), zurzeit ordentlicher Professor für Physik der kondensierten Materie, wird auf Ende Januar 2016 in den Ruhestand treten. Bertram Batlogg wurde nach einer erfolgreichen internationalen Forschungskarriere im Jahr 2000 an die ETH Zürich berufen. Seine in höchsten Fachkreisen anerkannten und preisgekrönten Forschungstätigkeiten liegen im Bereich der experimentellen Festkör­perphysik mit Schwerpunkt auf neuen Materialien und deren elektrischen, magnetischen und optischen Eigenschaften. Es gelang ihm, Grundlagenwissen zu erweitern und dieses für praktische Anwendungen nutzbar zu machen. Seit einigen Jahren widmet Bertram Batlogg sich zudem Fragen rund um organische Molekülkristalle und organische Halbleiter.

Prof. Dr. Roman Boutellier (*1950), zurzeit ordentlicher Professor für Innovations- und Technologie­management und Vizepräsident für Personal und Ressourcen, wird Ende Dezember 2015 in den Ruhestand treten. Roman Boutellier ist eine der wenigen Personen in der Schweiz, die sowohl in der Wissenschaft als auch in der Wirtschaft auf Spitzenpositionen berufen wurden. In namhaften Industriefirmen war er für verschiedene verantwortungsvolle Aufgaben zuständig und wirkt bis heute in den Verwaltungsräten internationaler Unternehmen. Seinewissenschaftliche Karriere führte ihn an die Universität St. Gallen, wo er 1993 zum ordentlichen Professor gewählt wurde. Im März 2004 ernannte ihn der ETH-Rat zum ordentlichen Professor an der ETH Zürich, ab 2005 leitete er das Nachdiplomstudium in Betriebswissenschaften, und Anfang Oktober 2008 nahm er Einsitz in die Schulleitung. Roman Boutellier trug sowohl als Professor als auch in seiner Managementfunktion wesentlich dazu bei, die ETH Zürich in strategisch zentralen Bereichen wie Immobilien, Personal oder IT-Infrastruktur zu stärken und ihre Stellung als internationale Spitzenhochschule auszubauen. Wichtige Akzente setzte er bei der Entwicklung des Hochschulgebiets im Zentrum von Zürich, beim Ausbau des Standorts Hönggerberg sowie mit den Neubauten für das nationale Hochleistungsrechenzentrum CSCS in Lugano und das Departement Biosysteme der ETH in Basel.

Prof. Dr. Uta Hassler (*1950), zurzeit ordentliche Professorin für Denkmalpflege und Bauforschung, wird Ende Januar 2016 pensioniert. Uta Hassler wurde im Juni 2005 an die ETH Zürich berufen. Sie gehört europaweit zu den führenden Persönlichkeiten im Bereich Denkmalpflege. In ihrem Werk widmete sich Uta Hassler dem ganzen Spektrum denkmalpflegerischer und baugeschichtlicher Forschung. Besondere Schwerpunkte setzte sie auf die Ent­wicklung neuer Methoden zur baulichen Bestandsanalyse sowie auf die Gewinnung neuer Perspektiven für eine nachhaltige Bestandspolitik. Mit ihrem interdisziplinären Ansatz konnte Uta Hassler das Profil des Instituts für Denkmalpflege weiter schärfen und die Forschungsaktivität des Departements Architektur um zukunftsträch­tige Schwerpunkte ergänzen.

Prof. Dr. Ottmar Holdenrieder (*1954), zurzeit ordentlicher Professor für Forstschutz und Dendrologie, wird sich Ende August 2016 frühzeitig pensionieren lassen. Nach verschiedenen internationalen Stationen wurde Ottmar Holdenrieder 1990 als ausserordentlicher Professor an die ETH Zürich berufen. Im Oktober 1997 folgte die Beförderung zum ordentlichen Professor. Schwerpunkte seiner Forschung waren Pilzkrankheiten an Waldbäumen, die Differentialdiagnostik von Baumkrankheiten und die Biodiversität bei Gehölzpflanzen. Der Fachbereich Forst­schutz und Dendrologie an der ETH Zürich hat unter Ottmar Holdenrieder eine aufstrebende Entwicklung erfahren und international eine Spitzen­stellung im Bereich der forstlichen Pilzwissenschaften errin­gen kön­nen.

Prof. Dr. Bertrand Meyer (*1950), zurzeit ordentlicher Professor für Software Engineering, wird Ende Januar 2016 pensioniert. Bertrand Meyer wurde im Oktober 2001 vom ETH-Rat zum ordentlichen Professor an der ETH Zürich gewählt. Seine Arbeit umfasste verschiedene Aspekte des Software Engineering und kon­zentrierte sich insbesondere auf Methoden, Techniken, Sprachen und Werkzeuge für die Ver­besserung der Softwarequalität. Er verstand es hervorragend, seine Forschungsresultate für die Praxis nutzbar zu machen. Eine von ihm entwickelte Software wird heute weltweit von Unternehmen und staatlichen Stellen eingesetzt. Bertrand Meyer verfasste zudem neben Fachartikeln diverse viel beachtete Sachbücher zum Thema Software Engineering.

Prof. Dr. Paul Smith (*1951), zurzeit ordentlicher Professor für Polymertechnologie, wird Ende Januar 2016 in den Ruhestand treten. Paul Smith wurde nach einer erfolgreichen Karriere in Wissenschaft und Wirtschaft 1995 an die ETH Zürich berufen. Seine Arbeitsgebiete umfassten elektrisch und optisch aktive Polymere, Phasen­übergänge in Polymersystemen, Polymersysteme mit starken molekularen Interakti­onen sowie solche mit metallischen Komponenten. Daneben hat in seiner sehr aktiven Arbeits­gruppe die Verarbeitung von Polymeren eine grosse Bedeutung. Paul Smiths Forschungsresultate erhielten weltweit Aufmerksamkeit und wurden mehrfach ausgezeichnet.

Prof. Dr. Walter Steurer (*1950), zurzeit ordentlicher Professor für Kristallographie, wird Ende Januar 2016 pensioniert. Walter Steurer wirkt seit Herbst 1993 als Doppelprofessor an der ETH Zürich und an der Universität Zürich. Er gilt als einer der herausragendsten Exponenten der Kristallographie weltweit. Seine Forschungsinteressen umfassten die strukturelle Untersuchung von aperi­odischen Kristallen und von deren Phasenumwandlungen, die Modellierung von Ordnungs- und Fehlordnungs-Phänomenen, die temperaturabhängige Messung elastischer Eigenschaften an Einkristallen, Röntgenholographie sowie höherdimensionale Kristallographie. Neben seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit wirkte Walter Steurer auch als Instituts- und Departements­vorsteher.

 

Verabschiedungen EPFL

Prof. Dr. Nico de Rooij (*1951), zurzeit ordentlicher Professor für Mikrotechnik, wird Ende Januar 2016 in den Ruhestand treten. Nico de Rooij wurde 1989 an die EPFL berufen. Er ist ein weltweit anerkannter Pionier im Bereich der Mikrotechnik und hat wesentliche Beiträge zur Entwicklung und Fabrikation von miniaturisierten Sensoren und Aktoren sowie von Mikrosystemen geleistet. Sowohl auf Schweizer als auch auf europäischer Ebene initiierte er wichtige Projekte – etwa im Rahmen der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Nico de Rooij wirkte im Verlauf seiner Karriere in verschiedenen Führungs­positionen, unter anderem an der Universität Neuenburg und am Schweizer Zentrum für Elektronik und Mikrotechnik. Auch an der EPFL übernahm er umfassende Verantwortung und wirkte als Institutsleiter.

Prof. Dr. Marc Parlange (*1962), zurzeit ordentlicher Professor für Umweltmodellierung, hat die EPFL Mitte September 2015 verlassen. Seine Berufung an die Hochschule erfolgte im Mai 2004. Er wurde als Dekan an die University of British Columbia, Vancouver, Canada, berufen. Aufgrund seiner Verdienste, unter anderem als Dekan der Fakultät für Umwelt, Architektur und Bau, wird Marc Parlange autorisiert, den Titel eines Professors der EPFL weiterhin zu tragen.

Prof. Dr. Alfred Rufer (*1951), zurzeit ordentlicher Professor für Leistungselektronik, wird Ende Februar 2016 pensioniert. Alfred Rufer stiess 1993 als Assistenzprofessor zur EPFL und wurde 1998 zum ordentlichen Professor befördert. Sein Forschungsinteresse galt elektronischen Schaltungen, der Energieproduktion und -speicherung sowie der Modellierung und Simulation leistungselektronischer Systeme. Seine weltweit anerkannten Resultate fanden Eingang in praktische Anwendungen im Bereich der erneuerbaren Energien und bei der Leistungsoptimierung von Systemen. Alfred Rufer verstand es hervorragend, Forschungsinteressen mit anwendungsorientierten Anliegen der Industrie zu verknüpfen. Zur Entwicklung der EPFL leistete er durch sein Engagement einen grossen Beitrag.

 

Der ETH-Rat verdankt die Leistungen der scheidenden Professorin und der scheidenden Professoren in Wissenschaft, Lehre und akademischer Verwaltung.


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Letzte Änderung 30.01.2024

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